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Grüne F-Gas-Idiotie: Mehr CO2-Emission. Weniger Wärmepumpen.

Angesichts der vielen schrecklichen Nachrichten dieser Tage treten naturgemäß andere Meldungen aus dem EU-Politikbetrieb in den Hintergrund. Lassen sie mich dennoch meine heutige Kolumne einem ebenfalls wichtigen Thema widmen, das seit einigen Tagen gewissermaßen unter dem öffentlichen Aufmerksamkeitsradar fliegt. 

GRÜNE TORPEDIEREN IHRE EIGENEN KONZEPTE 

Es geht, wie so oft, um vermeintlichen Klimaschutz, die irregeleitete Energiewende und die von der Regierung ausdrücklich gewünschte Zunahme des Heizens mittels Wärmepumpen. Vielleicht ist das Thema ist zurzeit auch nicht so aktuell, weil die winterliche Heizperiode nun erst langsam wieder einsetzt. Es ist aber nicht zuletzt so wichtig, weil sich EU-Rat und EU-Parlament vor wenigen Tagen auf die dramatische Verschärfung einer EU-Verordnung geeinigt haben, die nicht nur Habecks Wärmepumpentraum platzen lassen wird, sondern in dieser Form droht, die gesamte Heizungsinstallationsbranche kräftig auszubremsen. Am Beispiel des aktuellen F-Gas-Verbotes möchte ich Ihnen zeigen, wie die Grünen, weil sie nichts von der Materie verstehen, den Ast absägen, auf den sie sich selbst gesetzt haben. Sie wollen auf Teufel komm raus ihre Vorstellung der Energiewende durchpeitschen und berauben sich durch eine gleichermaßen irrsinnige wie kenntnislose Gesetzgebung der dafür nötigen Mittel. 

VERBOTSRAUSCH ZUM EIGENEN SCHADEN 

F-Gase (fluorierte Gase) und ozonabbauende Stoffe (ozone-depleting substances, ODS) kommen in allen möglichen Geräten des täglichen Lebens wie Kühl- und Klimaanlagen, aber eben auch in Habecks Wärmepumpen als sogenannte Kältemittel zum Einsatz. Es ist gewiss nicht übertrieben zu sagen, dass ohne die nun vom grünen Brüsseler Bannstrahl getroffenen F-Gase kaum eine von des Grünen Habecks Wärmepumpen mehr funktionieren kann. Dennoch triumphieren die Brüsseler Grünen ob ihres neu ertrotzten F-Gas-Verbotes, als hätten sie damit die Welt gerettet. 

Die Eurokraten und die Grünen allen voran haben ja schon bei vielen Gelegenheiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie wenig sie von Technik verstehen. Diese „bösen“, weil industriellen F-Gase wollen die Grünen nämlich durch „gute“ natürliche Kältemittel ersetzen. 

TSCHÜSS ENERGIEWENDE 

Als F-Gas-Alternativen in Rede stehen Propan-, Ammoniak- oder CO2-basierte Lösungen, die zwar natürliche Kältemittel genannt werden, aber selbstverständlich auch industriell hergestellt werden müssen. Im Vergleich zu den herkömmlichen F-Gasen haben Propan-, Ammoniak- oder CO2-basierte Lösungen zwar ein geringeres Erderwärmungspotenzial, wenn sie denn in die Atmosphäre entweichen, aber sie sind bei Weitem nicht so energieeffizient.

So weisen denn auch die Fachverbände für Kälte-Klima-Technik in einem gemeinsamen Positionspapier darauf hin, dass der Marktanteil von Propan-Wärmepumpen von derzeit weniger als 5 % bis 2030 bestenfalls auf 30 % erhöht werden könnte. Mehr sei technisch nicht machbar. Damit sind nicht nur Habecks geplante 500.000 Wärmepumpen bis 2024 Geschichte, sondern seine ganze völlig unausgegorene Heizungswende gleich mit. Es ist wirklich nicht schade drum! 

MEHR CO2-EMISSIONEN DURCH F-GAS-VERBOT 

Dass die mit dem F-Gas-Verbot erhofften Emissionseinsparungen sogar in ihr Gegenteil umschlagen würden, zeigen Berechnungen des Supermarktsektors. Aufgrund der geringeren Energieeffizienz natürlicher Kältemittel käme es zwangsläufig zu einem höheren Energieverbrauch.

Die jährlichen Energiekosten allein für die Klimatisierung und Kühlung der deutschen Supermärkte könnten um etwa zwei bis fünf Milliarden Euro steigen (und, dies hier nur am Rande, raten Sie einmal, wer diese Mehrkosten der Supermärkte zwangsläufig wird zahlen müssen). Neben diesen exorbitant steigenden Kosten verursacht der durch das Verbot erzwungene höhere Energieverbrauch sage und schreibe 5,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen zusätzlich pro Jahr. Das entspricht in etwa dem CO2-Ausstoß von mehr als einer Million benzinbetriebener Pkw. 

SCHEITERNDE TRÄUMER 

Wenn es also tatsächlich die Intention der Grünen gewesen sein sollte, Treibhausemissionen zu reduzieren, dann hätten sie mit dem generellen Verbot von F-Gasen das ganze Gegenteil erreicht. 

Ich wollte Ihnen dieses ganz aktuelle Beispiel völlig widersprüchlicher und überhasteter Umweltpolitik nicht vorenthalten, weil es so wunderbar illustriert, wie sich die Grünen sprichwörtlich selbst ins Knie schießen. Für alle Herausforderungen der Zukunft gilt selbstverständlich: Anstelle von ideologisch-dogmatischen Ansätzen ist stets Technologieoffenheit Pflicht. Statt technikfeindlicher Gesetzgebung sollten mit Innovation, Forschung und Wettbewerb die Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden. Dafür setze ich mich in Brüssel ein.

 

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