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Klimaschutz: Von vermeintlichen und von wahren Zielen

Angst, nein Panik und blanke Verzweiflung, das sind die Botschaften, die sogenannte Klimaaktivisten aller Couleur seit Monaten gepaart mit schlimmsten Schuldvorwürfen in die Welt hinausschreien. Wir, die schon etwas – oder auch mehr als etwas – Älteren, von diesen jungen Menschen gerne so abschätzig wie respektlos als „Boomer“ bezeichneten Menschen, wir sind für sie so etwas wie die Mörder ihrer Zukunft, ihrer Kinder, die sie meinen nicht in diese bald verglühende Welt hineingebären zu können, im Grunde die Totengräber ihres gesamten Lebens.

Teils mit Tränen in den Augen versuchen sie ihr Anliegen in Interviews auf der Straße oder in Polittalks, die ihnen, klug ist das nicht, extrem viel Raum geben, immer wieder zu formulieren. Einige von ihnen scheinen wirklich verzweifelt zu sein, bei anderen spürt man, dass sie eine ihnen von anderen zugedachte oder von ihnen selbst ersonnene Rolle spielen (darin oft nicht ungeschickt). Sie scheinen komplett in der Angst vor der großen Klima-Apokalypse gefangen und stecken ihre gesamte Lebensenergie voller Überzeugung in den Straßenprotest.

Wer genau hinhört und zuschaut, sieht aber auch erstaunlich abgeklärte Statements, die nicht selten sehr befremdlich statt authentisch wirken, weil die Statements in der politischen Ausarbeitungstiefe nicht so recht zu den oft sehr jungen Sprecherinnen, es sind ja mehrheitlich junge Frauen, passen. Es klingt einstudiert, klingt nach Sprechzettel, nicht nach spontaner und eigener Formulierung. Und ich bin mir absolut sicher, das ist es auch. Ich hatte zu viel mit solchen Menschen in meinem Leben zu tun, um ideologisch knallhart durchgeschulte Leute jeden Alters nicht mit sicherem Gespür zu erkennen.

“ALERTA ALERTA ANTIFASCISTA!” 

Und außerdem gibt es da noch einen bestimmten Teil der Klima-„Aktivisten“, der uns seltener präsentiert wird, obwohl er im Hintergrund eine ganz bedeutende Rolle spielt. Es sind die Linksextremen und diverse sozialistische Gruppierungen. Sich die anzuschauen ist allerdings unbedingt erforderlich, um das ganze Spiel dieser Leute zu verstehen. Sie sind erfahren, wissen genau, was sie wollen, sind flexibel in der Vernetzung mit jungen unerfahrenen Weltenrettern aller Art. Klima, ja, das passt vortrefflich als Thema, so ist ihr Blick. Klimarettung taugt als Projektionsfläche für deren eigentliches Daueranliegen: „Weg mit dem Kapitalismus! Weg mit dem System! Ja zum Sozialismus!“

„Alerta, Alerta, Antifascista“ ist ihr globaler Kampfruf. Was diese Leute unter Faschismus verstehen, ist eine wilde Mischung aus Hass auf Banken, Konzerne und marktwirtschaftlich geführte Unternehmen einerseits und alles politisch nicht ausdrücklich Linke andererseits. Ginge es bei alledem um die Bekämpfung von tatsächlichem Faschismus, man müsste das nicht nur akzeptieren, sondern sich dann sogar einreihen und dabei sein; aber darum geht es hier eben gerade nicht.

Man muss hinsehen, was und wer sich da nun alles unter dem Banner „Klimaschutz“ bei entsprechenden Demos versammelt. Die kommunistische Freie Deutsche Jugend (FDJ). Das zapatistische Netz „Ya Basta“. Kennen Sie nicht? Das geht hervor aus indigenen Rebellen aus Mexiko. Laut Selbstbeschreibung ist das nun ein „Netzwerk für Solidarität und Rebellion“ und gleich auf der Startseite empfängt Sie auch eine „Einladung zur Rebellion“.  Auch marxistische Studenten tummeln sich gern auf den Klimademos. Und klar, auch die linksextremen und der Anwendung von nackter Gewalt durchaus aufgeschlossen gegenüberstehenden Ende-Gelände-Leute suchen und finden dort Anschluss.

VEREINT IN VERACHTUNG VOR UNSEREN SPIESSERTRÄUMEN

Obwohl es auch Rivalitäten zwischen diesen Gruppen gibt, teilen sie sich ein gemeinsames Weltbild, in dem es vor allem um einen Kampf gegen die, die angeblich zu viel haben, geht. Was zu viel ist, definieren sie. Natürlich sind insbesondere Unternehmen und Banken beliebte Feindbilder. Doch der Otto-Normal-Bürger mit bescheidenem erarbeiteten Polster, mit Eigenheim samt Autogarage und gelegentlichen Urlaubsreisen irgendwelcher Art ist auch schon verdächtig nah am kapitalistischen Schweinehund, der schuld am ganzen Elend der Welt ist. Klassische Familien mit Kindern – diese kleinen Klimaschädlinge! – sowieso.

Diese Systemhasser und Revolutionsträumer bieten sich nur zu gern an, um den klimabesorgten Demo-Jünglingen z.B. in „Systemwechsel“-Camps zu erklären, wie man funktionierende Blockaden macht, wie man Videos provoziert, die die Polizei schlecht aussehen lassen, wie man größtmögliche Aufmerksamkeit durch Störungsbetrieb verursacht. Und eine ideologische Verknüpfung von Klimaschutz und den sozialistischen Zielen, die man ohnehin seit langem anstrebt, ist natürlich sowieso im Servicepaket enthalten. Das ist die leichteste Übung. Ist ja auch immer dasselbe: Besitzende enteignen, Unternehmen und Banken zuerst, alles umverteilen auf totale Gleichheit, und schwupps, schon ist die Welt gerecht. Und alle endlich gleich arm.

VORSICHT! VERGIFTETE DISTANZIERUNG! 

Haben Sie es auch gemerkt? In letzter Zeit distanzieren sich sowohl die Grünen als auch die Fridays For Future (FFF)-Akteure recht deutlich vom Treiben der „Letzten Generation“. Doch lassen Sie sich nicht täuschen! Die Stimmung ist ziemlich gekippt, die Leute sind genervt von der übergriffigen Straßenkleber-Fraktion. Etwas Abstand zu halten, ist da einfach sicherer für den eigenen Laden. Und wirkt man nicht auch selbst im direkten Vergleich dann so herrlich gemäßigt, wenn man den Anderen Maßlosigkeit vorwirft? Ja ja, da kriegt man sogar ein Lob von Reinhold Messner. Der nämlich findet FFF richtig klasse, ist aber wütend auf die Klimakleber.

Lassen Sie sich keinesfalls täuschen. Linke Extremisten durchziehen die eine wie die andere Bewegung. Anzutreffen sind jeweils ganz normale in regelrechte Paranoia getriebene Menschen und gleichzeitig protesterfahrene Revolutionsträumer vom ganz linken Rand, die besonders gern von Enteignung faseln.

IST KLIMASCHUTZ DAS ZIEL? 

Und dieser linksextreme Einfluss wirkt sich stark aus! Aus den Slogans von FFF: „Kapitalismus raus aus den Köpfen!“, Klimakrise bekämpfen, Kapitalismus abschaffen!“ „System Change – Not Climate Change“, „Brecht die Macht der Banken und Konzerne!“ Auf einer Klimademo wurden Rufe nach einer „Klimaintifada“ laut. Und Klima“-aktivist“ Tadzio Müller warnte in einem Interview, es könne sich eine „grüne RAF“ bilden. Das wollte er nicht als Drohung verstanden wissen, er wollte natürlich lediglich eine denkbare Weiterentwicklung aufzeigen. Ein interessanter Einblick in die Gedankenwelt dieser Leute.

Nicht zu vergessen, Sie haben das sicher mitbekommen: Da fließt auch Geld. Manche Klima“Aktivisten“ bekommen regelrechte Gehälter für das, was sie da treiben. Und: Die „Letzte Generation“ schlägt unverblümt einen Gesellschaftsrat vor, der nach deren Vorstellungen unsere repräsentative Demokratie und das ihr eigene Treffen von Entscheidungen in dafür vorgesehenen Parlamenten mal ganz salopp aushebeln würde. Inzwischen haben sie es pro forma ein wenig abgemildert, denn das war dann so doch zu offen direkt verfassungsfeindlich.

Klingt das für Sie in der Gesamtschau nach einer Bewegung, der es vor allem um Klimaschutz geht? Oder könnte der Geldfluss nicht eher von dem eigentlichen Ziel getragen sein, mit Hilfe der Klimabewegung endlich dem schon so lange gewünschten Gesellschaftsumbau näherzukommen? Vielleicht für allerlei Mitmacher auch, sich in dieser Bewegung eine gewisse eigene Anerkennung, womöglich einige finanzielle Mittel zu „erarbeiten“, weil man das im normalen Leben nicht auf die Kette bekommt? Schauen Sie genau hin. Und schauen Sie sich auch mal die Mitstreiter und die Forderungen an, die nicht durch die Talkshows gereicht werden, weil sie nicht mit vor echter oder vermeintlicher Panik feuchten Augen, sondern mit geballter Faust dort säßen. Dann demaskiert sich das unsinnige Schauspiel recht schnell.

 

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