Seite wählen

Grüne CO2-Schmutzfinken: Scheitern im Bootcamp Realität

Wenn es nicht so unendlich schädlich für unser Land wäre, könnte man der Ampel fast amüsiert zuschauen. Insbesondere die Grünen, aber bei weitem nicht nur die, bekommen praktisch seit Regierungsbeginn eine Realitätsklatsche nach der anderen. Und das ausgerechnet bei ihrer ideologischen DNA, die bei den Grünen in ebenso brutaler wie auch absurd-verträumter Klimapolitik besteht und bei der SPD im angeblichen Beschützen der kleinen Leute, denen sie allerdings in Wirklichkeit schadet, da sie die Basis des deutschen Wohlstands zerbröselt.

Gegenseitige Korrektur erfolgt im Wesentlichen nicht, da man sich erstens bei beiden Themen nah ist und zweitens bis zum Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts, durch Geld und Macht zusammengehalten, Differenzen via Geschacher auf Steuerzahlerkosten überwand – übrigens durchaus unter Beteiligung der FDP, wenngleich die immerhin im Versuch, sich zu profilieren, Störfeuerlein legte.

GRÜNE TRÄUMER IM BOOTCAMP

Das härteste Bootcamp der Realität erleben die Grünen beim Thema Kernenergie.

Klatsche 1: Erinnern Sie sich noch an die Taxonomie-Entscheidung der EU im Sommer 2022? Das EU-Parlament hat entschieden, dass Gas- und vor allem Kernenergie als grüne Technologie eingestuft werden. Der grünen Umweltministerin Steffi Lemke stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Und die Partei bemühte sich, den Eindruck zu erwecken, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Es blieb dabei. Richtigerweise! Selbstverständlich ist Kernenergie eine hocheffektive Möglichkeit, CO2-Emissionen zu minimieren. Noch dazu bietet sie höchstmögliche Versorgungssicherheit, egal ob die Sonne scheint oder der Wind weht.

Klatsche 2: Das Heizungsgesetz. Eine Selbstdemontage sondergleichen. Sogar viele den Grünen gegenüber wohlwollende Bürger nahmen Habecks Agieren je nach eigener Betroffenheit mit Recht als dilettantisch oder existenzbedrohend wahr.

Klatsche 3: Das Bundesverfassungsgericht verbietet die Umwidmung all der Milliarden aus dem Covid-Fonds, die Robert Habeck so dringend bräuchte, um seine irrwitzigen, unausgegorenen, schädlichen staatssozialistischen Umbauideen für unser Land umzusetzen. Dass er sich den finanziellen Freiraum, den er dafür braucht, in den nun laufenden Koalitionsverhandlungen wieder zurückholen kann, ist äußerst unwahrscheinlich, und das ist auch gut so.  

Klatsche 4: Ausgerechnet einer der Lieblingsarenen fürs Vorantreiben immer neuer unrealistischer Klimarettungsforderungen, die Weltklimakonferenz, unterstreicht: Deutschland ist mit seiner aberwitzigen Idee, die Welt zu retten, indem man selbst aus sauberer Kernenergie aussteigt und stattdessen fleißig die CO2-Emissionen in schwindelnde Höhen treibt, ziemlich allein auf weiter Flur. Zwar stehen die Polen in Nordeuropa noch schlechter da, aber die verweigern nicht die wichtigste Lösung, um das zu ändern und wollen Kernenergie ausbauen. Die Welt schaut hochgradig irritiert und befremdet auf den deutschen Irrsinn. Die einen sind sauer ob der Arroganz der Deutschen, die ihre wirtschaftliche Stärke in der EU immer gern genutzt haben, um anderen zu erzählen, was sie zu tun und zu lassen haben. Die anderen drücken schulterzuckend so etwas wie Mitleid aus.  

BÜNDNIS PRO KERNKRAFT

Und dann formiert sich auf dieser Klimakonferenz auch noch hochoffiziell ein Bündnis von 22 Staaten, darunter viele wichtige Staaten wie z.B. die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Japan, die bis 2050 den Einsatz von Kernenergie verdreifachen wollen.

John Kerry, der die USA vertritt, spricht Klartext. Man könne das Ziel von Netto-Null Treibhausgas-Emissionen bis 2050 ohne Atomkraft nicht erreichen, erklärt er so nüchtern wie zutreffend, und ergänzt: „Das hat nichts mit Politik oder Ideologie zu tun, das ist reine Wissenschaft: Mathematik und Physik.“

Ja, so einfach ist das. Entweder man gibt das Klimaziel auf oder man setzt auf Kernkraft. Das tun übrigens sogar die Schweden und auch Finnland, obwohl beide im Gegensatz zu uns über gute Möglichkeiten, zusätzlich durch Wasserkraft Energie zu erzeugen, verfügen. Wasserkraft ist weitaus berechenbarer als unser Flatterstrom aus Wind- und Sonnenkraft.   

ALLE DOOF, NUR DEUTSCHLAND HAT DEN DURCHBLICK?

Reine Wissenschaft, Physik und Mathe, ohne ideologische Verdrehung der Fakten? Was Kerry da so selbstverständlich konstatiert, ist für die deutschen Grünen – die Grünen manch anderer Staaten sind da viel weiter im Kopf, in Finnland etwa unterstützen die dortigen Grünen die Energieerzeugung des Landes aus moderner Kernkrafttechnologie – eine zu große Herausforderung. Dazu muss man gar nicht das etwas plumpe Argument bemühen, dass da wohl niemand klar denken kann. Es ist bei den Grünen vor allem so, dass „Anti Kernkraft“ so sehr zum Gründungsmythos und Markenkern der deutschen Grünen gehört, dass es sie innerlich zerreißen würde, wenn sie sich plötzlich, und sei es aus Klimaschutzgründen, offen zu Kernenergie bekennen würden. Die Folge wäre Machtverlust. Der allerdings blüht ihnen – glücklicherweise – auch, wenn sie weiter alle Fakten negierend an der Realität vorbei regieren.

Braunen Kohlestrom als grüne Energiewende zu labeln, nur weil dieser dann in Wärmepumpen und Elektroautos fließt, ist dreister Etikettenschwindel, den mittlerweile alle im Inland und im Ausland durchschauen. Und auch dem letzten E-Auto-Nutzer dämmert inzwischen, dass sein teures und vorgeblich umweltfreundliches Gefährt mit elektrischer Energie betrieben wird, die hierzulande auf so umweltschädliche und CO2-emissionsintensive Weise gewonnen wird, dass ihr Gefährt ökologisch weit problematischer unterwegs ist als moderne mit Benzin oder Diesel betriebene Fahrzeuge. Mit Ausnahme derer, die noch immer in der Traumtänzerei verharrend sogar heute noch allen Ernstes von einer erfolgreichen Zwischenbilanz der Ampel reden.

Traurig, aber wahr und objektiv belegt ist, dass wir mit unserer vollkommen verkorksten sogenannten Energiewende nun zu den Schmutzfinken der Welt wie auch innerhalb der EU zu den Staaten mit der klimaschädlichsten Energieerzeugung gehören. Ich meine: Wer das in Kauf nimmt, nur um (eigene) Kernkraft zu vermeiden, kann es mit der CO2-Reduktion gar nicht wirklich ernst meinen, sondern benutzt das Klimathema für Parteimarketing. Das geschieht fortwährend, und das ist grob verantwortungslos. 

Das könnte Sie auch interessieren

Elektroautos: Bye Bye Boom

Was ist da los? Der Markt für Elektroautos ist weitgehend zusammengebrochen. Die Absatzzahlen sind entgegen aller vollmundigen politischen...

mehr lesen

In eigener Sache

Zu Beginn der kommenden Woche werden alle Parteien, die zur Neuwahl des Europäischen Parlaments (EP) antreten wollen, ihre...

mehr lesen