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Kritik als Majestätsbeleidigung – Grünes Mimimi

Wie kann ich denn so etwas nur tun? Immer wieder greife ich aus meiner fachlichen Sicht die dramatischen Auswirkungen der bislang grüngesteuerten Ampelpolitik auf unsere Lebensgrundlagen, auf unsere Daseinsvorsorge auf und erlaube mir allen Ernstes auch noch, die Voodoo-Ökonomik aus dem Hause Habeck und Graichen – Sie wissen schon, Habecks Haupt-Staatsekretär, der mit den vielen Freunden und Familienmitgliedern – als den Irrsinn zu kritisieren, der es nun einmal ist. Eine fürwahr ungeheuerliche Frechheit und Respektlosigkeit gegenüber dem Herrn Minister und seiner an Clanstrukturen erinnernden Entourage. Harsche Kritik statt ehrfürchtiger Dankbarkeit, ja, wo kommen wir da denn hin?

Und wie können sie nur, die BILD, sowie immer zahlreicher werdende andere Medien und nun auch noch die Union, inzwischen allesamt ebenfalls ausführen, wie zerstörerisch, rücksichtslos und nicht einmal effektiv das wirre Habeck´sche Drangsalierungspaket wirkt?

KRITIK IST BOSHAFT

Habecks Heizungshammer, der Hauseigentümer ganz locker das Mehrfache dessen kostet, was sie behaupten, der Eigentum entwertet, Mieten verteuert und Millionen Menschen nur zu berechtigte Sorgen und Ängste bereitet. Eine Energiepolitik, die die bereits zu hohen Basispreise immer noch weiter befeuert und Unternehmen zur Abwanderung aus Deutschland treibt. Habecks Vetternwirtschaft, die all das in gemeinsamer ideologischer Verbundenheit durchzieht, jetzt, da man in den langersehnten Schaltzentralen der politischen Macht angekommen ist.

Wer all das benennt, wer die fundamentalen Widersprüche bis hin zur ökologischen Zerstörung durch diese eben nur vermeintlich ökologische Politik aufzeigt, wer vor den katastrophalen Folgen dieser komplett blind ideologischen Politik warnt, der  greift nicht etwa die Sorgen von Menschen und Unternehmen auf, nein, der will nur die armen Grünen, die es in der ihnen eigenen ergreifenden Selbstlosigkeit natürlich nur gut mit uns und dem Weltklima und überhaupt allem meinen, fertig machen. Pfui Spinne aber auch, wie verwerflich doch. Böse, böse Kritiker.

Das ist der Eindruck, wenn man sich Jürgen Trittins Gespräch mit dem Deutschlandfunk anhört. Trittin, Sie erinnern sich, das ist der grüne Altvordere, der uns zu eigenen Ministerzeiten vor zwanzig Jahren erzählte, die Energiewende koste den deutschen Bürger nicht mehr als eine Kugel Eis. Unglaublich, was sich der Mann da zusammendichtet. Die armen, armen Grünen, seiner Meinung nach sind sie Opfer, Opfer einer fürchterlich bösen Kampagne gegen die Grünen. Es ist wirklich nicht zu glauben.

KRITIK IST RECHTE SCH….

Nach einer mahnenden „Analyse“, woran die Ampel krankt, Sie ahnen es, aus Trittins Sicht eher nicht an den Grünen, erklärt er dem Redakteur allen Ernstes, dass sich gerade ein Aufstand abspielt. Ein Aufstand der fossilen Gasindustrie und der fossilen Lobby. Und dann wird´s noch schöner und darum reiche ich Ihnen das mal wörtlich: „Dafür wird jetzt sozusagen das Wirtschaftsministerium in bester Steve Bannon´ scher Manier von BILD und anderen unter Druck gesetzt. Flood the floor with shit. […] Ja, es gibt eine gezielte Kampagne, die wird aus dieser rechten Ecke betrieben, sie wird befeuert von der CDU/CSU […].“

Wenn ich mich recht entsinne, lautet die Steve Bannon zugeschriebene Methode nicht „Flood the floor with shit, sondern „Flood the zone with shit“, aber egal, wichtig ist Herrn Trittin sicherlich eher, Kritik an seinen edlen Grünen in Verbindung mit Fäkalien zu bringen. Ist doch auch viel bequemer, als sich einmal zu fragen, ob und warum man gerade der umwelt- und energiepolitische Geisterfahrer Europas ist.    

REALITÄT IST GIFT

Die Absurdität dieser von Jürgen Trittin ganz selbstbewusst-gelassen vorgetragenen Verdrehung von Kritik und der Diskreditierung der Kritiker ist eigentlich offensichtlich. Er schämt sich dessen aber nicht ein bisschen (wie Scham in Kreisen dieser Partei für egal wie Peinliches überhaupt eine weitgehend unbekannte Empfindung zu sein scheint). Man muss sich das einmal klarmachen: Da fahren diese Leute in ihrer Verbohrtheit unser Land stramm und mit Vollgas Richtung Wand, ignorieren die Verzweiflung der Menschen, deren Zukunftsplanung sie sich anschicken gleich mit zu zerstören, und wenn sie dann sachlich mehr als berechtigten und unbedingt nötigen Gegenwind bekommen, dann kommt das ganz große Mimimi. Es ist echt nicht zu fassen.

Fast ein Jahr sah es so aus, als könne er über Wasser gehen, und nun seien Habeck und sein Ministerium Sinnbild der grünen Talfahrt, hatte der Redakteur das Gespräch eingeleitet. Haben diesen Mann allen Ernstes so viele derart überschätzt? Traurig. Jedenfalls: Schön und ausgesprochen erfreulich ist, dass die Entzauberung des wirtschaftlich völlig inkompetenten Zauberlehrlings Habeck nun endlich, wenn auch viel zu spät, richtig Fahrt aufnimmt. Und das Trittin´sche grüne Mimimi, sich doch nun tatsächlich endlich selbst der Kritik ihrer desaströsen Politik stellen zu müssen, ist nach einem endlos scheinenden Hype der Grünen eine Entwicklung, die gewiss nicht nur meine Laune ein wenig hebt. Da ist übrigens noch viel mehr grüne Politik zu entzaubern – man schaue exemplarisch einmal Richtung Auswärtiges Amt – als nur im Wirtschaftsministerium. Auch diese Entzauberung wird noch folgen, darauf können die grünen Ideologen sich verlassen.  

 

 

 

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