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Grüne Irrsinnspolitik: Vertreibung der Wirtschaft UND CO2-Steigerung

Realität erzieht. Sollte man meinen. Die Grünen allerdings bleiben offenbar gänzlich ungerührt vom schmerzhaften Crash mit der Wirklichkeit. Unter dem Druck der Fakten verlegen sie sich stattdessen neuerdings aufs Jammern und auf die Opferrolle. Eine Spur von Einsicht? Fehlanzeige. Allenfalls gestehen sie hier und da zu, dass kommunikativ in jüngerer Zeit nicht alles glatt lief. Und die FDP, die ist sowieso gaaanz böse.

Nun ja, die FDP spielt gerade Opposition mitten in der Regierungskoalition, ein interessanter Spagat und wirklich nicht die feine Art, aber aus FDP-Sicht ein Kampf ums Überleben nach den letzten großen Wahlschlappen. Um die Sache, um das Land, um die Bürger, geht es allen Beteiligten dabei eher weniger. Und um die Umwelt schon gar nicht. Profilierung ist angesagt. Alldieweil schaut die SPD dem Treiben zu, freut sich einerseits insgeheim über den Absturz der Grünen, die als Partner viel zu viel Gewicht hatten, andererseits stürzt sie dabei selbst wegen des unübersehbaren Ampeldilettantismus und der Kanzlerführungsschwäche kräftig ab. Womöglich wird sie in Kürze versuchen, als der große Streitschlichter um die Ecke zu kommen. Aus Sorge ums Land oder ebenfalls aus reiner Profilierungsabsicht? Scherzfrage.

AUFWACHEN! DAS IST DIE REALITÄT

Welch trauriges und gefährliches Spektakel. Angetreten, um Klassenbeste bei der großen Transformation, der großen Energiewende zu werden und es der Welt aber mal so richtig zu zeigen, wie hart Moralweltmeister durchziehen, wenn sie endlich am Ruder sind, taugen sie stattdessen gerade als hervorragendes Beispiel dafür, wie man eine Energiewende und ein ganzes Land blindlings vor die Wand fährt. Noch verheerender als der ampelkoalitionäre Machtpoker und die fast schon plakative Volksferne – man ist mit sich beschäftigt – wirkt allerdings die Leugnung der Realitäten in Sachen Energiewende.

Es wäre aber ein Fehler, all den Streit allein aus Parteiengezänk heraus zu erklären. Der Wurm liegt in dem abstrus falschen deutschen Herangehen an das Thema Energiewende selbst! Etliche Industrieländer befinden sich in einer Umstellung ihrer Energieversorgung auf die Anforderungen, die das 21. Jahrhundert nun einmal im Gepäck hat. Nahezu alle anderen Länder tun dies aber mit Augenmaß und so, dass sie eher davon profitieren und sich stärken. Wer aber wie die deutsche Regierungskoalition, allen voran der ökonomisch ahnungslose Wirtschaftsminister, absurde und unerreichbare Ziele ausgibt, wer seine Ziele mit vollkommen unausgegorenen Methoden und dann noch mit Ignoranz gegenüber Machbarkeiten und auch gegenüber der Bevölkerung erreichen will, würde sogar mit einem Dreamteam alles an die Wand fahren. Insofern muss man der FDP, egal wie politisch egoistisch sie auch motiviert ist, fast dankbar sein, dass sie durch ihre Sabotage der so unausgegorenen wie widersinnigen Gesetzesvorhaben aus dem Hause Habeck zumindest einen Nothalt mitverursacht. Zumindest theoretisch eröffnet das die Chance, noch einige Weichen Richtung Vernunft umzustellen.

100%-VERSORGUNG AUS ERNEUERBAREN IST UNERREICHBAR

Theoretisch, leider, denn eine ehrliche Korrektur des realitätsfernen Energiewende-Kurses, dürfen wir weder von der gelben Aufmüpftruppe in der Regierung noch von der Regierungsopposition erwarten.  FDP und Union trauen sich beide nicht, den Grünen in dem Maße in die Parade zu fahren, wie es geboten wäre. Die einen, weil sie im Bund in einer bestehenden Koalition mit den Grünen irgendwie klarkommen müssen, die anderen aus gleichem Grund wegen schwarz-grüner Koalitionen in etlichen Bundesländern und womöglich, weil sie für kommende Regierungen im Bund einen möglichen Koalitionspartner nicht verprellen wollen. Auf AfD und Linke muss ich gar nicht erst eingehen, weil beide – jeweils komplett selbstverschuldet, um auch das deutlich zu sagen – weder jetzt noch in Zukunft eine irgendwie geartete Regierungs- und damit relevante politische Gestaltungsoption haben werden.

Es muss aber einmal klipp und klar ausgesprochen werden: Wir werden niemals unser ganzes Land komplett zu 100 Prozent aus eigenen uns zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energien so versorgen können, wie das für ein funktionierendes Industrieland nun einmal zwingend notwendig ist. Niemals!  Never ever!

Werfen Sie mal einen Blick auf die wenigen Länder, die dem recht nahekommen. Keines davon ist klimatisch, hinsichtlich der Ausstattung mit sog. erneuerbaren Energiequellen und hinsichtlich der Eigenschaft `Industrieland´ mit uns vergleichbar. Und das Vorzeigeland Schweden hat das nicht einmal als Ziel erklärt. Sie sind einfach realistischer und planen den erreichbaren Anteil Erneuerbarer mit dem Verstand statt mit Ideologie. Das heißt bei ihnen trotz viel besserer Möglichkeiten für Erneuerbare (circa 45 Prozent Speicherwasser), dass sie einen ganz erheblichen Teil Kernkraft im Mix haben (circa 30 Prozent).    

UMWELTSCHUTZ IST EIN KONSERVATIVES ANLIEGEN

Ebenso deutlich muss aber auch gesagt werden: Perspektivisch schrittweise immer weniger fossile Energiequellen zu nutzen, ist aus verschiedenen Gründen dennoch sinnvoll und richtig! Ebenso richtig wie generell ein vorausschauender Umgang mit der Umwelt, die unsere Lebensgrundlage ist. Ressourcenschonung, insbesondere Kreislaufwirtschaft, ja, das ist natürlich wichtig und richtig. Man muss es aber mit Augenmaß und Vernunft und mit dem richtigen Konzept angehen. Davon kann weder bei den Grünen noch gar bei komplett radikalisierten vorgeblichen „Ökos“ wie den Klimaklebern die Rede sein.

Umwelt- und Naturschutz ist ein zutiefst konservatives Anliegen, das wird gern übersehen. Und es ist aus verschiedenen wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, sich schrittweise (!) durch die Anwendung moderner Technologie von der heutigen Form der Nutzung fossiler Energiequellen weg zu entwickeln. Einer davon ist die Endlichkeit der fossilen Quellen, die zwar in den nächsten Jahrzehnten noch nicht erreicht sein wird, die aber bei dem steigenden Energiehunger einer immer noch wachsenden Weltbevölkerung absehbar noch im Lauf dieses Jahrhunderts zu einem ernsten Thema werden wird, wenn man einfach wie bisher weiter damit umginge.

POLITISCHER MISSBRAUCH GEPAART MIT WOLKENKUCKUCKSHEIM

Und gerade deshalb ist es mehr als empörend, wenn diese wichtigen Themen entweder als Deckmantel für ganz andere Ziele missbraucht werden oder aber völlig weltfremden Wolkenkuckucksheim-Traumtänzern zum Opfer fallen. Mit ihrer Totalverweigerung gegenüber hochentwickelter weitgehend CO2-vermeidender Energietechnik JENSEITS der Erneuerbaren, also – von der EU richtigerweise deshalb sogar empfohlener – Kernkraft, eigenem vergleichsweise umweltfreundlichem (weil Gas umweltfreundlicher als Kohle ist) Gas, und auch von Kohlekraftwerken mit CO2-Abscheidung, wird die Ampel im Ergebnis unserer Umwelt nicht nur keinen Gefallen tun, sondern im Gegenteil sogar erheblichen Schaden zufügen! DAS kommt dabei heraus, wenn einem der Schutz der eigenen Denkschranken wichtiger ist als die Erreichung der vorgeblichen Ziele.

NACHHALTIGE ZERSTÖRUNG VON WIRTSCHAFT FÜR EINE CHIMÄRE

Es gilt genau den fundamentalen Denkfehler zu vermeiden, den die deutsche Regierung mit ihren Pauschalurteilen über alle möglichen Energieträger begeht: eine viel zu simple Klassifizierung in angeblich gute – Wind, Solar, Wasser – und angeblich böse – Atom, Öl, Gas, Kohle – Energieträger. So einfach sind die Dinge nicht! Ein kluger und ausgearbeiteter Energiemix für die kommenden Jahrzehnte arbeitet nicht mit oft auf Emotionen statt auf kühlen Verstand beruhenden Tabus, sondern wägt sorgsam rein rational ab. Und wird dann zu einem Energiemix gelangen, in dem die Energiegewinnung aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft eine sehr gewichtige, aber eben nicht die alleinige Rolle spielt. 

Bei vernünftiger Abwägung und vernünftiger Einbindung in ein Gesamtkonzept – so sieht es auch die Wirtschaft – bieten Erneuerbare auch wirtschaftlich Chancen. Eine Erhöhung des Anteils muss allerdings, wie bei jeder anderen Technik auch mit einem ehrlichen Blick auf Möglichkeiten und Risiken verbunden werden und muss sich gesamtwirtschaftlich rechnen. Eine Transformation mit Augenmaß, die uns nützt und nicht schadet, ist möglich. Muss man wollen und die rosarote – keineswegs wirklich grüne – Brille der Öko-Ideologie einmal absetzen.

ARBEITSPLATZVERNICHTUNG IM GROSSEN STIL

Was sehen wir aber hier stattdessen? Ohne Rücksicht auf die Belange von Wirtschaft und Menschen wird uns allen von oben herab eine geplante totale Zwangsumwandlung im Hauruckverfahren aufgedrückt. Und was ist die Folge? Sowohl wichtige Teile der Industrie als auch des Mittelstandes haben bereits ihre Koffer für die Abwanderung ins Ausland gepackt. Es ist inzwischen eine Stimmung entstanden, die selbst mit Notpflastern, um die sich die Regierung nun plötzlich zu bemühen scheint, nicht mehr wegzubekommen ist. Das Grundvertrauen in Deutschland als Standort für den eigenen Betrieb ist nachhaltig erschüttert. Einzig ein kompletter Neustart der verkorksten Energiewende, einer, der MIT der Wirtschaft statt GEGEN sie und außerdem mit Rücksicht auf die Lebenswirklichkeit der Bürger konzipiert wird, könnte hier vielleicht noch etwas retten.

VERMEINTLICHE KLIMARETTER PUSHEN DIE CO2-EMISSIONEN

Und das Schlimmste an der Sache ist: Mit dem Abwandern der Wirtschaft an verlässlichere und lohnendere Wirtschaftsstandorte ist für die Klimarechnung aus grüner Sicht rein gar nichts gewonnen. Sogar im Gegenteil! Selbst die vernebelten Geister, die eine Deindustrialisierung noch schönreden oder gar anstreben (die Anhänger der vollkommen abstrusen Degrowth-„Strategie“), haben hier die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Wenn nämlich Firmen an Standorte mit geringeren Umweltauflagen abwandern statt im seit Jahrzehnten immer sauberer und nachhaltiger produzierenden Deutschland zu bleiben, und das geschieht bereits, dann mag sich die CO2-Bilanz in Deutschland womöglich verbessern – weniger Betriebe, weniger Emission –, aber in der Gesamtbilanz werden sich die globalen CO2-Emissionen derart sogar deutlich erhöhen. Und die CO2-Werte sind es doch vor allem, um die es den Grünen vorgeblich geht, oder? Entschuldigen Sie, wenn ich zum Abschluss so deutlich werde, aber es erscheint mir geboten: Wie dumm kann man eigentlich sein, sehenden Auges einen solchen Wirtschaftsstandortsuizid zu begehen und damit noch nicht einmal ansatzweise die eigenen Ziele zu erreichen?

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