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Grüne Ideologie verschlechtert die CO2-Bilanz

„April April!“ Auf diese erlösenden Worte würde jemand, der nach einem Leben in einem normaleren Land nach Deutschland zurückkehrt und dann von den hier propagierten Ideen zur Rettung des Weltklimas hört, vermutlich sekündlich warten. Doch er würde vergeblich warten, denn der Klima-Irrsinn der deutschen Politik ist, wie wir wissen, leider kein Aprilscherz.

WIDERSPRÜCHLICHE ENTSCHEIDUNGEN

Da räumt ein Robert Habeck freimütig ein „Ich persönlich glaube nicht, dass wir in den nächsten Jahren sehr viel Wasserstoff haben werden“, obwohl die Grünen die gesamte Industrie, den gesamten Schiffs- und Flugverkehr auf Wasserstoff umstellen wollen.

Da wird alles auf eine Karte gesetzt und man will das ganze Land aus Klimaschutzgründen elektrifizieren, beerdigt aber zugleich die verlässlichste klimafreundlichste Energieform, die sogar von der EU zum Klimaschutz empfohlene Kernkraft, in diesem Monat April endgültig und belebt ausgerechnet eine besonders klimaschädliche Energieform, die Kohlekraft, wieder.

Da romantisiert man „natürliche“ Energie, denn „die Sonne schickt keine Rechnung“ und redet Probleme wie Flauten, fehlende Speicher, Materialengpässe, gesundheitsgefährdende Arbeit in den Kupfer- und Kobaltprovinzen (oft brutal fordernde Kinderarbeit), Landschaftszerstörung und CO2-Emissionen rund um die Herstellung und Entsorgung „grüner“ Energietechnik klein.   

Da treiben EU und Regierung in im Wortsinn a-sozialer Weise Millionen von Bürgern in Notverkauf oder hohe Verschuldung, indem sie aufwendigste und für viele unbezahlbar teure Gebäudesanierungen verordnen, die niemals rentabel sein werden. Sanierungen, für die wir gar keine Handwerker haben, mit Heizungen, die gar nicht für jedes Gebäude geeignet sind und deren Abschluss ans geheiligte Fernwärmenetz gar nicht überall möglich ist.

Da sollen verstärkt Gaskraftwerke gebaut werden, die Strom erzeugen, obwohl wir doch angeblich deshalb auf Strom umsatteln, weil fossile Energie, also auch Gas, klimaschädlich ist. Da machen wir uns durch aus Fracking gewonnene Gaszulieferungen erneut abhängig, obwohl wir doch eigenes Gas haben.

HERBEIGESEHNTE KRIEGSWIRTSCHAFT

Und schließlich erklärt uns auch noch die reichweitenstarke grüne taz-Journalistin Ulrike Herrmann quer durch alle TV-Talks allen Ernstes: Wir müssen schrumpfen, um wieder in Einklang mit der Natur zu kommen. Und weil der Kapitalismus nicht schrumpfen kann, muss der Kapitalismus eben weg. Sogar diejenigen, die radikal auf Elektrifizierung umstellen wollen, sind ihr nicht radikal genug. Das ist alles noch viel zu viel Komfortdenken, denn die „nächste Epoche wird eine ‚Überlebenswirtschaft‘ sein.“ Von Frau Herrmann dürfen Sie kein Mitgefühl erwarten, weil Sie sich kein E-Auto leisten können, denn je weniger Autos es gibt, desto besser passt das in ihr Konzept. Sie hat auch sehr konkrete Ideen, wie man eine Mangelwirtschaft organisieren kann. Wörtlich schreibt sie: „ …die britische Kriegswirtschaft taugt als Anregung, wie sich eine klimaneutrale Welt geordnet anstreben ließe.“ Sogar über die angemessene Kalorienmenge, mit der Sie und ich auskommen sollten, hat sie bereits konkret nachgedacht.

ZU EHRLICH FÜR GRÜNE PROPAGANDA

Damit verursacht Ulrike Herrmann sogar bei nicht wenigen Grünen Augenrollen. Nein, nein, nicht etwa, weil sie realistischer als Frau Herrmann sind. Nein, ein Teil der Truppe träumt wirklich von der Machbarkeit einer schmerzarmen und sogar wirtschaftsfördernden Energiewende und hält Herrmanns Schrumpfungsszenario für Unsinn. Denn die sagt ganz offen, was die Grünen uns eben nicht ins Gesicht sagen: „Dieses „grüne Wachstum“ ist jedoch eine Illusion, denn der Ökostrom wird nicht ausreichen.“ Das immerhin stimmt, Frau Herrmann!

Insofern muss man ihr fast dankbar sein, schreibt sie doch schonungslos nieder, wohin die Reise mit dieser Klimapolitik wirklich geht: in Verarmung, in Rationierung von Mobilität, Wohnraum, ja sogar Lebensmitteln, in Verelendung weitester Bevölkerungsschichten, und in Enteignung von privatem Eigentum natürlich. Ihr Verdienst ist damit, dass sie klar benennt, wohin die Habeck´schen Traumtänzereien Deutschland führen werden. Das Problem von Frau Herrmann ist: Sie findet das offenkundig auch noch gut, solange das kommende Elend nur „gerecht“, und das heißt in ihrem letztlich kommunistischen Verständnis der Welt möglichst gleich auf alle verteilt wird.

GRÜNER KLIMASCHUTZ SCHADET DEM KLIMA

Wenn es nicht so entsetzlich zerstörerisch wäre, könnte man es fast faszinierend finden, welchen Wahnsinn Regierungen, NGOs und auch gewisse journalistische Akteure nicht wenigen Menschen verkaufen können, solange sie als vermeintlich opferbereite Soldaten des heiligen Klimakrieges daherkommen.

Und was sogar noch schlimmer ist: Der Wahnsinn wird dem Klimaschutz nicht einmal nützen! Er hat auch bisher nicht genützt, sondern geschadet!

Schauen wir kurz gute 20 Jahre zurück, in die Anfänge der Energiewende, die übrigens – wir erinnern uns – keineswegs nur Grüne wollten. Die Grünen konnten damals viel fordern, aber noch wenig tun. Der Plan war: Die Kernkraft sollte (unsinnigerweise) perspektivisch abgeschafft werden, die sogenannten Erneuerbaren sollten im Gegenzug hochgefahren werden. Als Back-up, bis die sagenumwobenen Erneuerbaren dann ihre (vollkommen überschätzte) volle Leistung entfalten könnten, war für eine möglichst kurze Phase des Übergangs an fossile Energie, vor allem Gas, aber auch Kohle gedacht.

Einmal abgesehen davon, dass man nicht einmal beim eigenen Plan des Ausbaus der Erneuerbaren konsequent war, hätte auch mehr Konsequenz natürlich nicht ausgereicht, um gleichzeitig auf Kernkraft und auf fossile Energie aus Gas und Kohle zu verzichten. Der Gedanke ist absurd. Auch der von Robert Habeck gebetsmühlenartig wiederholte Hinweis auf die Dänen, die um die 80 Prozent ihrer Energie aus Erneuerbaren erzeugen, ist unsinnig. Einerseits sind die Bedingungen dort ganz anders, und andererseits braucht Dänemark lediglich ungefähr so viel Energie wie bei uns allein das Chemieunternehmen BASF.     

WIR HABEN SAUBEREN STROM DURCH WENIGER SAUBEREN ERSETZT

Wissen Sie, was unsere Regierungen seit Beginn der Energiewende-Ideen „geschafft“ haben? Damals haben wir circa 30 Prozent Strom aus sauberer Kernenergie erzeugt. Ungefähr dieselbe Menge Strom erzeugen wir heute aus viel weniger sauberer Kohle und demnächst vermehrt aus Gas. Wir haben also sauberen Strom durch schmutzigeren Strom ersetzt. Nebenbei: Kernenergie ist auch Photovoltaik in der CO2-Bilanz weit überlegen. 

Dass unsere CO2-Bilanz dennoch je Wertschöpfungseinheit noch sehr gut ist, liegt daran, dass es unserer Industrie durch technische Fortschritte, durch die kreative Arbeit einfallsreicher Ingenieure gelungen ist, immer weniger CO2-Emissionen bei der Herstellung von Produkten zu erzeugen. Das übrigens war zwar durch Zielhorizonte angeregt, aber es war eben nicht planwirtschaftlich verordnet, WIE die Industrie eine CO2-Reduktion erreichen muss.

DAS GUTE IM SCHLECHTEN

Es ist im Grunde immer gleich und auch sehr einfach: Wann immer der Weg zum Ziel staatlich diktiert wird, ist das Risiko des Scheiterns groß. Wann immer man dringliche Ziele vorgibt, aber den Weg zur Erreichung dem Markt und damit der schöpferischen Kreativität der Ingenieure und dem Preismechanismus überlässt, hat man am Ende mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur eine, sondern sogar mehrere Lösungen, und die besten davon setzen sich durch, während die anderen ausscheiden.

Ein Gutes hat das aktuelle Ampelchaos, haben die absurden und vollkommen überzogenen grünen Ideen allerdings: Der Irrsinn wird immer offensichtlicher und immer mehr Menschen beginnen den Irrweg, wenn auch ziemlich langsam, zu verstehen. Die Chancen der Durchsetzung des geballten Unfugs werden damit immer kleiner. Und die Antreiber des Irrsinns wirken immer nackter. Realität entzaubert. Und das ist gut so.

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